Livestream auf YouTube und seine Tücken
50-60 Zuschauer, doch ein leerer Raum, irgendwo eine oder zwei Kameras und meine Wenigkeit an einem grossen runden Holztisch. In der Luft der Duft von Kaffee, aber vor mir ein Glas Wasser. Das war mein Szenario Mitte Juni.
Mir wurde offeriert, 10 Minuten das Produkt von help2type und die dazu geschehene Geschichte an der Mitgliederversammlung der Apfelschule zu erzählen. Die Apfelschule ist der Verein, welcher Sehbehinderten lernt, wie das iPhone mit VoiceOver zu bedienen ist. Diese Zuschauenden sind somit genau meine Zielgruppe. Ich wollte sie unbedingt von unserem Produkt überzeugen. Der Verein absolvierte seine jährliche Mitgliederversammlung. Schon letztes Jahr waren wir dort Gast. Dazumal schwitzte ich in Luzern an meiner mündlichen Abschlussprüfung der Masterarbeit. Heute war alles anders.
Wegen dem omnipräsenten Virus fand der Event nämlich online statt. Sandro Lüthi, der Präsident, handelte mit Swisscom als Partner schnell. Die Mitgliederversammlung wurde digital, also online per Livestream übertragen.
Als ich mich hinsetzte und in die Ecke zu den Kameras zu schauen versuchte, fühlte es sich schon etwas unwirklich an. Witzchen werden von der Kamera leider nur stumm beantwortet. Versprecher scheint niemand zu merken, doch ich bin mir bewusst, es hören gerade 50-60 Personen aktiv zu. Der Übersetzer wäre auch entspannter, wenn ich mich ungefähr ans Script halten würde.
Nach 2 Minuten, als ich bereits mein Script spontan in der Reihenfolge umstellte, begann es sich langsam normal anzufühlen. Bei der Erklärung zur Person Jack Lee, verhaspelte ich mich ein bisschen. Ich versuchte die komplizierte Verbindung zu vereinfachen, wobei ich kläglich scheiterte. Das zeigt, dass es stimmt: Bleib immer bei der exakten Wahrheit, sonst wird es kompliziert. Die Zuhörer sind intelligent und hätten die Verknüpfung sicher verstanden.
Am Ende fühlte ich mich entspannt und zufrieden. Die eingegangenen Bestellungen für die Tastatur haben mich gefreut und sind der Beweis, dass es mir gelang, die Idee zu vermitteln.
An dieser Stelle mein Dankeschön an die Apfelschule für diese Chance und alle Zuschauer, die mir Ihre Zeit zur Verfügung stellten. Bis zum nächsten Mal.
Hier folgt der Link, wo Du die Erzählung nachschauen kannst (ca. ab der 25. Minute):
https://www.youtube.com/watch?v=GRojGXmYWx0&feature=youtu.be
Falls Du Tipps zur Verbesserung hast oder Dich etwas wunder nimmt, schreib uns eine Mail an info@help2type.com.
Beste Grüsse
Marcel